Die Farblehre und wie sie diese in Ihrer Bewerbung gewinnbringend nutzen können

„Rot sehen“, „Gelb vor Neid“, „Grün hinter den Ohren“, „Ins Schwarze treffen“, „Weiße Weste“, „Die Welt durch die rosarote Brille sehen“ …

Farben spielen nicht nur in der Kunst und in unserer Sprache eine große Rolle, sondern beeinflussen unsere Wahrnehmung auch, ohne dass wir es merken.

Aber was steckt dahinter und welchen Einfluss haben Farben auf unsere Wahrnehmung?

Die Farblehre wird meistens im Zusammenhang mit Marketing, Verkauf und Design in Verbindung gebracht und beschäftigt sich mit der Ordnung von Farben, ihren Eigenschaften und ihrer Wirkung, zum Beispiel auf das menschliche Unterbewusstsein.

Sie können sich diese Wissenschaft jedoch auch beim Design Ihres Lebenslaufs oder der Wahl Ihrer Kleidung für das Bewerbungsgespräch zunutze machen. Farben spielen, wie bereits erwähnt, im Verkauf eine große Rolle und im breiter gefassten Sinn ist eine Bewerbung nichts anderes als ein „Sales Pitch“ Ihrer Fähigkeiten und Ihrer Person.

 

Was für eine Bedeutung haben Farben und wie können Sie sich diese zunutze machen?

Je nachdem, in welchem Sektor Sie sich bewerben wollen und welche Werte dem jeweiligen Unternehmen wichtig sind, kann die Farbe, die Ihrem Lebenslauf den richtigen Unterton verleiht, variieren. Damit Sie sich beim nächsten Mal etwas leichter bei der Wahl ihres Designs tun, hier ein kleiner Überblick:

Geeignete Farben:

Grün:

Grün steht neben Natur und Nachhaltigkeit auch für Balance, Harmonie, Vertrauen, Gesundheit, aber auch für Wachstum, Wohlstand und Erneuerung.

Es wirkt besänftigend, erfrischend und gleichzeitig entspannend.

Sie vermitteln damit ein Bild von Offenheit und Spontanität und wirken kreativ und innovativ.

Diese Farbe eignet sich sehr gut für Lebensläufe, vor allem im Gesundheitswesen, Bildungssektor, Umwelts- und Nachhaltigkeitssektor.

Bitte beachten Sie jedoch, dass gewisse Farbabstufungen, vor allem zu helle oder zu grelle Grüntöne, einen unreifen und unerfahrenen Eindruck hinterlassen können. Halten Sie sich deshalb eher an dunklere, satte Grüntöne.

Rot:

Neben den klassischen Gefühlen wie Liebe und Leidenschaft, wird Rot mit Stärke, Energie, Dynamik, Mut und Selbstvertrauen verknüpft.

Es wirkt belebend und vital.

Sie vermitteln damit ein Bild von Dominanz und Eleganz und wirken somit einladend und aktiv.

Vor allem dunklere Rottöne oder Burgunder eignen sich auch gut für Ihren Lebenslauf, speziell in den Bereichen Marketing und Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Mode- und Luxusgüter und Hotellerie und Gastronomie.

Diese Farbe kann jedoch auch negativ konnotiert sein, vor allem grelle und zu pinke Rottöne, weil diese oft einen arroganten, zornigen oder sogar erotischen Eindruck hinterlassen können.

Blau:

Begriffe wie Treue, Sicherheit, Beständigkeit, Stabilität, Verantwortlichkeit werden oft mit der Farbe blau verbunden.

Es wirkt beruhigend, gelassen, aber auch ernst.

Blau bewirkt, dass Ihnen unterbewusst Attribute zugeschrieben werden, wie die Liebe zum Detail, Disziplin und Pflichtbewusstsein und stellen Sie als eher vorsichtige, rationale, aber loyale Person dar.

Diese Farben sind vor allem für Berufsspalten wie Finanzwesen, Beratung, Technik und Verwaltung geeignet.

Neben den vielen positiven Attributen besteht jedoch auch hier die Gefahr einer negativen Verknüpfung, die einem ein depressives oder langweiliges Gefühl vermittelt.

Weiß:

Weiß steht bekanntlich für Reinheit und Unschuld, wird aber auch oft mit Medizin, Klarheit, Neutralität, Leichtigkeit, Neuem und Einfachheit verbunden.

Diese Farbe hat etwas Sauberes und hilft dabei, Ihre Inhalte im Lebenslauf übersichtlich und lesbar zu gestalten.

Auch hier strahlen Sie etwas Vorsichtiges, aber auch Ordentliches aus.

Wegen seiner sterilen Art ist Weiß für jede Berufsart geeignet und ist gerade als Hintergrund sehr zu empfehlen.

Trauen Sie sich jedoch auch, etwas Farbe in Ihren Lebenslauf zu bringen, da er sonst eher langweilig, steril und leer wirkt.

Schwarz:

Attribute, die mit Schwarz in Verbindung gebracht werden, sind Kontrolle, Kraft, Tiefe, Neutralität und Funktionalität.

Diese Farbe wirkt sachlich und edel, klassisch und modern zugleich.

Damit wirken Sie auch dominant und selbstbewusst, wobei Sie Professionalität vermitteln.

Schwarz eignet sich vor allem für eine gute Lesbarkeit und Kontrast. Besonders in Branchen wie Finanzwesen, Recht, Luxus- und High-End-Branchen können Sie gut damit punkten.

Allerdings kann zu viel schwarz auch bedrohlich und einsam wirken, weswegen Sie auf eine angebrachte Menge an schwarzen Attributen achten sollten.

Grau:

Neutralität, Zurückhaltung, Kompromissbereitschaft und Effizienz sind Eigenschaften, die meist der Farbe Grau zugeschreiben werden.

Sie induziert einen förmlichen, professionellen und sachlichen Eindruck.

Sie erscheinen somit zum einen sachlich, aber auch elegant und kompetent.

Bewerben Sie sich für eine Stelle in der Verwaltung, dem Recht, der Immobilien oder dem Gesundheitswesen, ist diese Farbe sehr für Sie zu empfehlen.

Jedoch kommt der Begriff „Graue Maus“ nicht von irgendwoher, achten sie also darauf, dass Sie mit zu viel Grau nicht eher charakter- und ausdruckslos wirken.

Braun:

Diese Farbe veranlasst uns zu Assoziationen wie Geborgenheit, Schutz, Tradition und Stabilität.

Sie erscheint einem zuverlässig, und natürlich, wenn auch fast schon ein bisschen maskulin.

Sie vermitteln damit ein kreatives, aufgeschlossenes, aber auch harmoniebedürftiges, fast schon sicherheitsorientiertes Bild.

In Lebensläufen sollten Sie eher hellere Beige-Töne verwenden, aber es kann nicht schaden, mit dem ein oder anderen braunen Kleidungsstück zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, gerade wenn es um Gesundheitswesen, Bildung und Beratung geht.

Bei wirklich tiefen Brauntönen sollten Sie jedoch vorsichtig sein, da diese auch oft mit Bequemlichkeit, altmodischem Denken und Dreck verbunden sind.

 

Eher ungeeignete Farben:

Es gibt auch andere Farben, die zwar auch ein gewisses Bild mit positiven Attributen vermitteln, jedoch für den Dresscode bei Vorstellungsgespräche und für Bewerbungen eher ungeeignet sind, weswegen Sie diese eher vermeiden sollten.

Gelb:

Gelb ist eine fröhliche, leichte, verspielte Farbe und vermittelt ein Bild von Intelligenz, Optimismus, Kreativität und der Fähigkeit zur Kommunikation, ist aber für Lebensläufe eher nicht geeignet, da sie schwer lesbar ist und eher aufdringlich und unseriös wirkt.

Zudem können gewisse Töne einen neidischen Unterton haben.

Rosa:

Rosa steht klassischerweise für Mädchenhaftigkeit, Zärtlichkeit, Leidenschaft und Unschuld. Somit hat sie eine süße, friedliche Wirkung. Sie vermitteln somit eine neugierige und harmoniebedürftige Wirkung, die Sie aber eher kindlich erscheinen lässt und etwas Verniedlichendes an sich hat, weswegen Sie bei Bewerbungen eher dafür sorgen, dass Sie nicht ernst genommen werden.

Orange:

Orange ist eine kräftige, anziehende Farbe, die Freude, Lebenslust, Aktivität, Extrovertiertheit und Humor vermittelt. Sie erscheinen dadurch kreativ und aktiv und vermitteln eine gewisse Erschwinglichkeit. Doch auch hier kann diese Farbe zu aufdringlich und in manchen Tönen sogar billig aussehen, was sie zu einer eher unseriöseren Farbe für einen Lebenslauf macht.

Violett:

Violett ist eine mysteriöse, edle Farbe, die oft mit Spiritualität, Gleichgewicht und Weisheit in Verbindung gebracht wird. Sie hat eine kreative, regenerierende Wirkung an sich. Trotzdem ist sie für Bewerbungen eher ungeeignet, da sie oft auch künstlich und sogar fast schon zweideutig erscheinen kann und somit ein unsachliches Bild vermittelt.

Fazit:

Es kann auch von Vorteil sein, einige Farben zu kombinieren, um Ihren Lebenslauf interessanter zu gestalten. Achten Sie hierbei darauf, Farben zu verwenden, die sich in ihren zugeschriebenen Attributen gut ergänzen und sich nicht widersprechen. Zudem ist mehr nicht wirklich gleich besser, allerdings kann ein Farbspiel zwischen Hintergrund, Überschrift und Text oder Rahmung eine subtile Vielseitigkeit vermitteln und Ihren Lebenslauf hervorheben, ohne aufdringlich zu wirken.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Lebenslauf das richtige Gefühl vermittelt, gibt es einen Trick: den Lebenslauf anschauen und auf sich wirken lassen.

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Ihr Team von Karrierecoach München