Psychologische Tipps für ein erfolgreiches (Bewerbungs-)Gespräch

Wie Sie sicher wissen, hängt ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch nicht nur von Ihrer Eignung (Background, Erfahrungen und Fähigkeiten) sowie Ihren verbalen und nonverbalen Fertigkeiten (z.B. Körpersprache) ab, sondern auch von den paraverbalen Kommunikationsfaktoren.

Zusätzlich können Sie einige psychologische Tricks nutzen, um Ihr Gegenüber während des Gesprächs positiv zu beeinflussen. Die Kenntnis dieser psychologischen Tricks ermöglicht Ihnen, besser mit Ihren Mitmenschen umzugehen, Ihr gewünschtes Ziel auf eine sympathische Art und Weise zu erlangen und Ihr Gegenüber von sich zu überzeugen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige psychologische Tipps mit auf den Weg geben.

 

Mirroring

Mit diesem Begriff wird das Spiegeln des Gegenübers bezeichnet. Seinen Ursprung hat der Begriff im englischen Wort „mirror“, was auf Deutsch „Spiegel“ bedeutet. Hierbei wird die Gestik und Mimik des Gesprächspartners absichtlich imitiert. Durch diese Praxis wird die Verhaltensweise des Gegenübers nachgeahmt und sorgt dafür, dass Sie als sympathisch wahrgenommen werden, sofern Sie das Mirroring angemessen durchführen. Studien haben bewiesen, dass wir uns zu Menschen besonders verbunden fühlen, die uns in ihrem Verhalten und ihrem Auftreten ähneln. Mirroring ist ein unterbewusster Prozess, der vom Gegenüber meist gar nicht wahrgenommen wird. Sein Effekt kann jedoch zu Ihren Gunsten genutzt werden und Ihnen schnell Sympathiepunkte verschaffen. Lehnt sich der Personaler nach hinten oder nimmt er eine bestimmte Arm- oder Beinstellung ein, dann können Sie diese subtil nachahmen. Wichtig ist die Spiegelung angemessen zu vollziehen und zu jeder Zeit authentisch zu wirken. Der Gegenüber darf nicht merken, dass Sie ihn imitieren. Sie sollten also darauf achten, das Mirroring dezent durchzuführen und es nicht zu übertreiben.

Halo-Effekt

Der Halo Effekt, zu Deutsch „Heiligenschein“-Effekt, beschreibt einen Wahrnehmungsfehler unseres Urteilvermögens, bei dem auf Basis einzelner Eigenschaften auf unbekannte Eigenschaften geschlossen wird. Die einzelnen Eigenschaften (z.B. optische Merkmale, außergewöhnliche Verhaltensmerkmale) wirken hierbei so dominant und überstrahlen alle anderen Eigenschaften und Merkmale so stark, dass der Gesamteindruck der Person verzerrt wird. Ein Beispiel hierfür ist: Eine gut gekleidete Person betritt den Raum. Die erste ersichtliche Eigenschaft der Person (gutes, gepflegtes Aussehen) ist positiv behaftet. Daraufhin bilden wir automatisch weitere Assoziationen, wie zum Beispiel: Die Person ist bestimmt sehr hygienisch, hat gute Manieren und ist eloquent. Ob dies nun stimmt oder nicht, wurde zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht bewiesen, jedoch überragt die vorangegangene Eigenschaft alle anderen und führt zu dieser positiven Wahrnehmungsverzerrung. Vor allem im Bewerbungsgespräch möchten wir solch eine positive Wahrnehmungsverzerrung erreichen, um beim Personaler gut anzukommen und einen guten ersten Eindruck zu schaffen. Eine negative Wirkung bzw. Wahrnehmung kann demnach beispielsweise durch Ungepflegtheit, schmutzige Kleidung, unpassende Tätowierungen oder extrem negative Verhaltensweisen ausgelöst werden. Der Halo-Effekt ist also der “erste Eindruck“, den wir hinterlassen und der unser Auftreten und unsere Wahrnehmung bei anderen maßgeblich beeinflusst.

Self fulfilling prophecy

Die selbsterfüllende Prophezeiung beschreibt die Erwartungshaltung, dass eine bestimmte Situation aufgrund eigener Verhaltensweisen und Einstellungen eintreffen wird. Das erwartete Verhalten oder eine erwartete Situation können demnach durch das eigene Verhalten herbeigeführt werden. Sie sollten folglich mit einer positiven Erwartungshaltung und positiven Assoziationen in das Gespräch gehen. Durch diese positive Einstellung an sich Selbst und an den Gesprächspartner erhöhen Sie die Chance, dass auch der Gegenüber Sie als positiv bzw. sympathisch einschätzt. Einstellungsprinzipien wie „Ich schaffe das.“, „Der Gesprächspartner ist eine sympathische und nette Person.“ oder „Ich weiß, ich bin kompetent genug.“, können Ihnen dabei helfen.

 

Wie Sie sehen, gibt es einige psychologische Tricks, mit denen Sie die Gesprächsführung positiv beeinflussen und einen Vorteil daraus schlagen können. Achten Sie jedoch immer darauf, diese angebracht und in Maßen anzuwenden, um nicht das Gegenteil zu bewirken. Benötigen Sie Unterstützung, um im Vorstellungsgespräch zu glänzen? Dann kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder per E-Mail (info@karrierecoach-muenchen.de).