Herzlich willkommen im „Flow“

Sobald der Marathonläufer den Startschuss hört, befindet er sich in einem Tunnel der Konzentration. Nur noch am Rande bekommt er mit, wer an der Seitenlinie mit fiebert, wann er zum Trinken kurz anhält oder wie viel Zeit bereits vergangen ist. Das Gleiche gilt für den Rennfahrer, der ein Rennen fährt, den Schauspieler auf der Bühne und den passionierten Redner bei einem Vortrag.

Sicher kennen auch Sie den positiven Zustand höchster Konzentration, in dem die Zeit nur so verfliegt und Sie völlig in Ihre Aufgabe vertieft sind. Dieser Zustand wird auch „Flow“ genannt und leitet sich vom englischen Verb „to flow“, auf Deutsch „fließen“ oder „mitfließen“ ab.

Die Flow-Theorie

Die sogenannte Flow-Theorie von Mihály Csíkszentmihályi (1990) bezeichnet einen Zustand höchster Motivation, Konzentration und die Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein. Im Flow-Zustand erlebt die ausführende Person kein Zeitgefühl mehr und kann so völlig in die Aufgabe eintauchen. Gleichzeitig bezeichnet Csíkszentmihályi den Flow als Zustand höchster intrinsischer[1] Motivation. Oft wird der Flow als tranceähnlicher Zustand beschrieben, weshalb auch physiologische Anzeichen, wie z.B. eine niedrigere Herzfrequenz, beobachtet werden können.

Im Flow kann die jeweilige Person also konzentrierter, motivierter und dadurch effektiver ihrer Aufgabe nachgehen. Doch um in den Flow zu kommen, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen darf die Person sich weder unter-, noch überfordert fühlen, zum anderen dürfen keine Unklarheiten vorliegen. Anforderungen und Fähigkeiten müssen sich also im Gleichgewicht befinden und Unklarheiten müssen vorher beseitigt werden. Erst wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind, kann der Flow entstehen.

Gerade beim Ausführen von Hobbys tritt immer wieder das „Flow-Erleben“ ein. Ein Grund hierfür ist der richtig gewählte Schwierigkeitsgrad, denn bei Hobbys kann man den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen und gibt sich weniger mit zu hohen bzw. zu niedrigen Anforderungen zufrieden. Außerdem werden Unklarheiten oftmals schnell beseitigt, indem Rücksprache mit den Trainer*innen oder Lehrenden gehalten wird.

Der Flow am Arbeitsplatz

Selbstverständlich kann der Flow auch am Arbeitsplatz entstehen. Häufig werden jedoch die oben genannten drei Grundvoraussetzungen nicht erfüllt. Doch der Flow hat sowohl für Arbeitnehmer als auch -geber erhebliche Vorteile. Der Mitarbeiter arbeitet konzentrierter, dadurch schneller und effektiver, geht dabei in der Aufgabe auf, was es angenehmer für den Mitarbeiter macht und Erfolgsgefühle entstehen lässt und nimmt allgemein die Aufgabe positiver wahr. Dies steigert auf Arbeitnehmer-Seite die Zufriedenheit, das Kompetenzerleben sowie die wahrgenommene Autonomie. Der Arbeitgeber wiederum gewinnt an Effektivität und Zeit und kann so seine Ressourcen besser ausschöpfen.

Im Flow zu sein ist demnach einerseits Übungssache und andererseits Kommunikation. Nur mit guter Kommunikation können Unter- oder Überforderung am Arbeitsplatz ausgedrückt werden, Unklarheiten bereinigt und eine passende Aufgabe gefunden werden.

Sie fühlen sich am Arbeitsplatz unter- bzw. überfordert, möchten Ihr Kommunikationsverhalten optimieren, um Unklarheiten besser beseitigen zu können oder sich beruflich neu orientieren, um die für Sie optimale Arbeitsstelle zu finden? Wir helfen Ihnen gerne dabei. Kontaktieren Sie uns jederzeit über unser Kontaktformular oder per E-Mail (info@karrierecoach-muenchen.de).

 

Ihr Team von Karrierecoach München

[1] von Innen kommend, nicht durch einen externen Anreiz herbeigeführt