Wie soll ich mit schwierigen Kollegen umgehen?

Unangenehme Gespräche mit Kolleg*innen, ein respektloses Miteinander oder merkbar dicke Luft im Büro? Derartige Situationen erleichtern uns unsere Arbeit keineswegs und steuern nicht gerade zu unserem seelischen Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Ob unser Job uns Freunde bereitet oder nicht und ob wir uns dort gut aufgehoben fühlen oder nicht, hängt zum Großteil von unserem sozialen Arbeitsumfeld und dem Betriebsklima ab.

Wenn dieses im Ungleichgewicht ist und es immer wieder zu Spannungen und Streitigkeiten kommt, führt dies zu Frustration und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Einige unangenehme Situationen oder Menschen kann man möglicherweise gut und schnell umgehen. Doch es gibt leider auch Kolleg*innen, mit denen wir häufiger interagieren (müssen) und von denen wir, aus beruflichen Gründen, nur schwer Abstand halten können. Wie Sie mit solchen Kollegen umgehen und wie Sie heikle Situationen entschärfen können, erläutern wir Ihnen gerne kurz.

Nervige Kollegen oder solche mit denen Sie sich nur schwer verstehen, gibt es leider an jedem Arbeitsplatz. Ob diese faul, unzuverlässig, besserwisserisch, cholerisch oder narzisstisch sind, sie haben häufig eines gemein: Diese Menschen nerven uns. Wir ärgern uns über ihr Fehlverhalten, unverständliche Reaktionen oder ihre Arbeitsweise. Doch auf lange Sicht ist sich-zu-ärgern nicht der richtige Lösungsweg.

Wir möchten Ihnen im Folgenden ein paar Empfehlungen geben, mit denen Sie eine zukünftige Zusammenarbeit deutlich erleichtern können.

 

Selbstreflexion

Gehen Sie vorerst in sich. Was genau stört Sie an der Person? Was sind Ihre Erwartungen an diese Person? Können Sie aktiv etwas dagegen tun? Hat der Konflikt möglicherweise doch auch etwas mit Ihnen als Person und Ihrem Verhalten zu tun? Sich solche Fragen zu stellen und zuerst selbst zu reflektieren ist sehr wichtig, um impulsive und eskalierende Streitgespräche zu vermeiden. Nicht selten liegt ein Großteil des Konflikts an unserer eigenen Wahrnehmung oder sogar unseren Vorurteilen. Die Situation vorerst mit sich selbst abzuklären und eine Introspektion (Beobachtung der inneren Vorgänge) anzustoßen ist von großer Bedeutung.

 

Das respektvolle Gespräch suchen

Sobald Sie zum Entschluss gekommen sind, ein klärendes Gespräch zu führen, sollten Sie darauf achten, dies unter vier Augen zu führen. Ein persönliches Gespräch wie dieses sollte immer streng vertraulich behandelt werden, um dem Gegenüber Unannehmlichkeiten und die Bloßstellung vor anderen Kollegen zu ersparen. Somit schaffen Sie eine gute Basis für eine erfolgreiche Kommunikation. Vermeiden Sie Unterstellungen und versuchen Sie auf das Gegenüber einfühlsam „einzureden“. „Es kann sein, dass mich meine Wahrnehmung trügt, aber ich habe das Gefühl, dass …“ oder „Ich würde gerne etwas ansprechen, was mir in letzter Zeit aufgefallen ist. Kann es sein, dass ich richtig liege, dass …?“.

Wie Ihnen durch diese Beispielsätze vermutlich aufgefallen ist, ist es wichtig, Ich-Botschaften zu senden. Aus kommunikationspsychologischer Sicht ist diese Vorgehensweise vor allem in Konfliktgesprächen sehr effektiv, um gleich von Beginn an die “Luft rauszunehmen“ und ein deeskalierendes Gespräch einzuleiten.  Durch die Selbstoffenbarung der Ich-Botschaften, fühlt sich der Gegenüber nicht oder weniger persönlich angegriffen und kann Ihrem Anliegen auf objektivere Art und Weise begegnen.

 

Geschickt kontern

In der Theorie mag sich das alles eher einfach anhören, doch im echten Leben eskalieren solche Gespräche leider des Öfteren. Versuchen Sie dennoch stets respektvoll und geduldig zu bleiben, auch wenn es in einer solchen Situation oft schwerfällt. Lassen Sie sich dennoch nicht alles gefallen und zeigen Sie dem anderen Ihre Grenzen durch den richtigen Konter. Dies erreichen Sie mit Schlagfertigkeit und einer selbstbewussten Haltung. Achten Sie darauf, dass Ihre Schlagfertigkeit nicht in Respektlosigkeit übergeht, da der Grat zwischen diesen Fertigkeiten sehr schmal ist. Wenn Sie jedoch merken, dass sich das Gespräch nur im Kreis dreht und zu nichts führt, schalten Sie Ihren Vorgesetzten ein und bitten Sie ihn um Unterstützung, den Konflikt zu lösen.

Wenn alle Stricke reißen und keine Besserung des Arbeitsverhältnisses in Sicht ist, führt der Weg an einer beruflichen Trennung nicht vorbei. Hierfür sollten Sie sich jedoch alle weiteren organisatorischen Schritte gut überlegen und die Risiken und deren Folgen für Sie als Einzelperson gründlich abwägen.

 

Benötigen Sie Unterstützung dabei, mit schwierigen Kollegen umzugehen oder ein Aufklärungs-/ Trennungsgespräch vorzubereiten? Dann kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder per E-Mail (info@karrierecoach-muenchen.de).