Welche wirklich guten Gründe für ein Studium sprechen – und welche dagegen

Das Studium wird häufig als der zuverlässigste Weg zum Erfolg betrachtet, entpuppt sich jedoch nicht immer und unbedingt als der effizienteste Ansatz. Während es für manche Menschen absolut sinnvoll sein kann, zu studieren, haben andere auf alternativen Wegen die weitaus besseren Erfolgschancen. Oft übersteigt sogar der Verdienst der „Nicht-Studierten“ nach wenigen Jahren den der Universitätsabsolventen.

Studieren ist für die, die wirklich wissen, was sie wollen

Häufig wird das Studium im Anschluss an das Abitur heute auch deshalb gewählt, weil die betroffene Person noch keine konkrete Idee hat, wie ihre berufliche Laufbahn einmal aussehen soll. Das ist aber eher selten ein guter Grund, um sich für ein Studium zu entscheiden.

Wer für einen bestimmten Studiengang oder Berufswunsch brennt, hat zahlreiche Möglichkeiten, dort entsprechend Fuß zu fassen und erfolgreich zu werden. Vor allem in der Finanzbranche ist ein Studium absolut sinnvoll und oft sogar notwendig, um hohe Positionen erreichen zu können. Das zeigen auch die begehrten Studienplätze, die nicht leicht zu ergattern sind. Sinnvoll kann es hier sogar teilweise sein, eine Studienplatzklage in Erwägung zu ziehen, denn wenn Sie in einem solchen Fall etwas unversucht lassen, werden Sie es später bereuen. Wurde der Studienplatz dann am Ende tatsächlich erkämpft, ist es auch äußerst wahrscheinlich, dass es mit dem Studium gelingt und die Karriere nach dem Abschluss gut verläuft.

Wer dagegen „einfach nur mal so studiert“, macht höchstwahrscheinlich einen Fehler. Wissen auch Sie bislang nicht, was Sie studieren möchten oder ob zu studieren für Sie persönlich überhaupt der richtige Weg zum Erfolg ist? Hier einige Alternativen:

1. Praktikum oder Freiwilligenarbeit

Wer sich bisher über den eigenen Traumberuf noch nicht im Klaren ist, sollte in verschiedene Berufsfelder „hineinschnuppern“. Das gelingt über Praktika oder über ein Ehrenamt. So ist es nicht nötig, sich langfristig zu binden und Sie können trotzdem einen realistischen Eindruck des jeweiligen Berufsfelds erhalten. Ein Praktikum dient außerdem dazu, hilfreiche Kontakte zu knüpfen und sich in der betreffenden Branche ein erstes Netzwerk aufzubauen. Dieses kann für eine eventuelle, spätere Karrieren in diesem Bereich von Vorteil sein.

Besonders im sozialen Bereich erlernen freiwillige Helfer nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern profitieren auch von einer Stärkung der sogenannten Soft Skills. Teamarbeit und Empathie werden hier besonders gefördert und sind wertvolle Kompetenzen für den eigenen weiteren Karriereweg.

2. Gap Year

Eine erfolgreiche Karriere muss nicht immer einen geradlinigen Verlauf haben und auch nicht im Expresstempo voranschreiten. Anstatt einfach „irgendetwas“ zu machen, kann eine ganz bewusste Auszeit die deutlich bessere Entscheidung sein. In einem solchen Gap Year haben Sie die Möglichkeit, zu reisen, neue Kulturen kennenzulernen und Ihren eigenen Horizont zu erweitern.

Während des Gap Years ist viel Zeit für Selbstreflexion und die Beantwortung der Frage, welchen Interessen und Leidenschaften Sie zukünftig auch beruflich nachgehen möchten. Die Auszeit schafft häufig Klarheit darüber, welche Wünsche und Träume wirklich wichtig sind, und worauf Sie auch problemlos verzichten können. So können Sie, geistig neu sortiert, im Anschluss wesentlich bessere Entscheidungen für Ihre berufliche Laufbahn treffen.
Als Bonus obendrauf werden Sie anschließend nicht nur wesentlich leichter Kontakte knüpfen können, sondern auch Ihr Englisch deutlich verbessert haben.

3. Persönliches Coaching

Ein Coach kann Ihnen schwierige Entscheidungen nicht abnehmen und er kann Ihnen auch nicht sagen, welche die für Sie beste Entscheidung ist. Professionelles Coaching kann allerdings eine große Hilfe dabei sein, die Antworten auf genau diese Fragen selbst zu finden.

Bei einem Karrierecoaching für Privatpersonen können Sie Klarheit über Ihre eigenen beruflichen Ziele und Werte gewinnen. So entwickeln Sie einen maßgeschneiderten Karriereplan, der wirklich zu Ihnen passt. Ist Ihnen erst einmal bewusst, was Sie beruflich erreichen möchten, fällt es deutlich leichter, die dafür erforderlichen Wege zu finden und zu gehen.

Keine Lust auf ein Studium? Wann die Selbstständigkeit eine Alternative ist

Für zahlreiche selbstständige Tätigkeiten ist weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch ein Studium erforderlich. Viel wichtiger sind unternehmerisches Talent, hohes Engagement, Durchhaltevermögen und eine innovative Geschäftsidee sowie der unbedingte Wille, den eigenen Plan durchzuziehen. Und genau hier sind wir – genau wie bezüglich der Gründe für ein Studium – wieder an einem wichtigen Punkt: Die Selbstständigkeit ist genau dann eine gute Wahl, wenn Sie sich wirklich sicher sind, dass der eingeschlagene Weg der ist, den Sie gehen wollen.

Wenn Sie die tatsächliche Begeisterung dafür besitzen, eine eigene Idee umzusetzen und dieser viel Zeit zu widmen, tun Sie es! Die Meinung, dass nach dem Schulabschluss zunächst ein Studium oder eine Ausbildung und dann erst die Selbstständigkeit kommen muss, existiert hauptsächlich in den Köpfen der Allgemeinheit. Haben Sie allerdings noch Zweifel daran, dass die Selbstständigkeit wirklich Ihr großer Traum ist, dann sollten Sie zunächst herausfinden, was Sie tatsächlich wollen und bereit sind (aufzu)geben, denn Selbstständigkeit bedeutet auch, kontinuierlich an einer eigenen Vision zu arbeiten.

Keine Angst vorm Scheitern

Zu nahezu allen großen Karrieren gehört Scheitern an bestimmten Stellen dazu. Sehen Sie es mal so: Wenn Ihnen immer alles gelingt, dann war möglicherweise die Herausforderung nicht groß genug. Dann und wann zu Scheitern kann Ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung immens fördern und Sie weiter bringen als der leichte Weg.

Wer Angst vorm Scheitern hat, wird bestimmte Herausforderungen meiden, die für das Weiterkommen nötig sind. Betrachten Sie das Scheitern daher lieber als einen natürlichen Teil des Lernprozesses und nutzen Sie einen Rückschlag als Chance, um neue Strategien zu entwickeln.