20.08.2018
Die allgemeine Meinung ist es, dass junge Leute sich bei der Berufswahl insbesondere an ihren persönlichen Interessen und an den Themen, an denen sie wirklich Gefallen finden orientieren sollten. Niemand möchte nach seiner Ausbildung oder nach seinem Studium am Anfang einer Karriere stehen, für die er sich eigentlich gar nicht so richtig begeistern kann. Doch ist dieses Ziel auch realistisch?
Ist es wirklich so eine schlechte Idee, sich von seinen eigenen Stärken leiten zu lassen?
Junge wie alte Leute treibt diese Frage um. Soll man sich beruflich noch einmal komplett neu orientieren? Was ist wichtiger für ein erfülltes Arbeitsleben: die Begabung oder das Interesse?
Zu diesem Thema wurden schon zahlreiche Metastudien veröffentlicht und diese sprechen eine eindeutige Sprache: Selbst, falls ihnen ihre Tätigkeit nicht zu 100 Prozent liegt, sind Menschen mit einer gewissen Begabung für eine bestimmte Fachrichtung im Durchschnitt signifikant stärker bzw. besser als ihre Kollegen, die sich dieser Fachrichtung aus reinem Interesse zugewandt haben.
Das gilt allerdings nicht nur während der Ausbildung, sondern auch in der folgenden Ausübung des Berufs. Wenn jemandem die Arbeit leicht von der Hand geht, dann legt er mit ziemlich großer Sicherheit eine deutlich steilere Karriere hin als der „überforderte Träumer“.
Es ist vergleichbar mit dem Einparken eines Autos: die einen können es, die anderen nicht. Dabei kann man auch feststellen, dass die Begabung auch zukünftig eine wichtige Rolle spielt. Wer mit 18 schon souverän einparkt, tut das höchstwahrscheinlich auch mit 50 noch. Ob einen Parklücken oder Autos dabei ästhetisch ansprechen, ist dabei absolut zweitrangig. Die Begabungen, die sich im Laufe der Jugend immer weiter herauskristallisieren und festigen, bleiben in der Regel bis ins Erwachsenenalter sehr stabil.
Und diejenigen, die immer wieder Probleme beim Einparken haben, können sich so sehr für Autos und Parklücken interessieren wie sie möchten, es bleibt für sie immer eine schwierige Herausforderung.Und weiter noch. Die Interessen ändern sich: Wer kennt das nicht, wenn er irgendwo im Keller alte Dinge findet, die er mal voller Hingebung gesammelt hat. Dass diese jetzt lieblos in einer Ecke liegen, liegt schlicht daran, dass sich die persönlichen Interessen verschoben haben.
Nichtsdestotrotz sind die Interessen bei der Berufswahl, vor allem hinsichtlich des eigenen Wohlbefindens in der Anstellung nicht zu vernachlässigen.Um also eine optimale Basis für den späteren Berufserfolg zu schaffen, sollte man junge Erwachsene dabei unterstützen, ihre Begabungen weiter auszubauen und möglichst Zusammenhänge mit den aktuellen Interessen herzustellen. Häufig ist es auch so, dass man seine eigenen Stärken nur schwer oder gar nicht selbst erkennt. In diesem Fall sind ein Feedback und eine Förderung von außen umso hilfreicher.
Angst davor, dass man sich im Beruf langweilt, sollte man generell nicht haben. In der Regel findet man immer Gefallen an den Dingen und Themen, die einem auch Erfolg bringen.
Letztlich sollte man abwägen, inwieweit man sich zur richtigen Berufswahl an seinen eigenen Interessen orientieren möchte. Wir von Karrierecoach München betreuen seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue sowohl junge Menschen als auch Berufserfahrene, die ihren idealen Platz am Arbeitsmarkt noch nicht gefunden haben. Wir unterstützen bei der Suche nach der passenden Ausbildung oder dem richtigen Studium. Auch nach dem Abschluss, beim Wunsch nach beruflicher Neuorientierung oder auf der Suche nach der optimalen Stelle, die sowohl Ihre Skills fordert, als auch in Ihren Interessenbereichen liegt, stehen wir Ihnen als kompetenter Partner zur Seite. Gemeinsam mit unseren fachkundigen Coaches finden und bewerten Sie in einer ausführlichen Potentialanalyse Ihre Neigungen, Präferenzen und Talente.