Neue Perspektiven bei der Job-Suche einnehmen – in Rollen denken

17.07.2020

Wenn wir eine Stellenausschreibung lesen, dann haben wir auf den ersten Blick vor allem die Funktion vor uns, die von einem Arbeitgeber als Vakanz ausgeschrieben wird … PR-Manager*in, Vorstands-Assistent*in, Marketing-Manager*in usw.

Doch wir sind so viel mehr als nur Funktionen, Titel oder Abschlüsse! Wir sind Mütter/Väter, Töchter/Söhne, Zuhörer*innen, Netzwerker*innen, Projektmanager*innen, Sportler*innen etc.

Wir nehmen tagtäglich viele unterschiedliche Rollen ein und brauchen dazu viele unserer Fähigkeiten, Talente und Stärken, die wir zumeist nicht bewusst wahrnehmen (z.B. Ausdauer, Organisationstalent, Empathie, Schnittstellenkompetenz, Geduld etc.). Versuchen wir aber, einen neuen, ganzheitlichen Blickwinkel einzunehmen, indem wir in Rollen denken, erkennen wir, wie viel mehr in uns steckt.

Ein Beispiel:
Als Kundenbetreuer*in nehmen wir verschiedene Rollen ein – wir sind Kommunikator*in, Produktversteher*in, Vermittler*in, Brückenbauer*in, aktive/r Zuhörer*in, uvm.

Denken wir in Rollen, haben wir einen leichteren Zugang zu unseren Potenzialen und damit zu unseren wahren Job-Möglichkeiten  und daraus ergibt sich ein großes Möglichkeitenspektrum, welches wir für die Job-Suche und unsere Bewerbungen nutzen können. Und das wiederum bringt eine breitere Argumentationsfläche mit sich: Welche Skills bringt man für einen neuen oder bestehenden Job mit? Wozu verspürt man eine Affinität? Worin sind wir richtig gut und an welchen Beispielen können wir das belegen? Was fällt uns leicht? Was macht uns Spaß?
(und macht nicht den Fehler zu denken, nur weil uns etwas vermeintlich leicht fällt, ist das nichts wert … in punkto Gehaltsverhandlung)

Gerade jetzt, in einer Zeit in der sich Unternehmenswelten, Abläufe und Jobanforderungen rasant und dynamisch verändern und festgefahrene Prozesse aufgebrochen werden, brauchen Unternehmen ganzheitlich denkende Problemlöser*innen mit einem Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.

Doch zurück zur anfänglichen Stellenausschreibung: Was genau steckt hinter dem Text? Welche Person wird für den Job gesucht? Welche Rollen muss man in diesem Job bzw. Aufgabenfeld einnehmen bzw. sind dort gefordert?
Mit einem Perspektiv-Wechsel hin zum Role Profiling werden wir nicht nur einfacher den Job finden, der wirklich zu uns und unseren Fähigkeiten passt, sondern auch unserer Bewerbung eine überzeugende Argumentationsbasis zugrunde legen können, warum genau wir für diesen Job die/der richtige sind (und zwar indem wir in Rollen beschreiben wie wir die Aufgaben aus der Stellenbeschreibung umsetzen können). Auch beim Wechsel in eine branchen- oder funktionsfremde Position helfen uns Rollenbeschreibungen, uns richtig zu positionieren.

Von daher: Lasst uns neue Perspektiven einnehmen und eigene Rollen im positiven Sinne als Chancen erkennen!
Es ist jetzt die richtige Zeit, Entscheidungen zu treffen und aktiv zu werden!

Martina Brossmann
Geschäftsführerin kuwi netzwerk international e.V.