„Job Crafting“ – Den Job selbst mitgestalten ist möglich!

12.11.2018

Es gibt nur wenige Menschen, die von sich behaupten würden, den perfekten Job gefunden zu haben. Dabei liegt es häufig nicht an der Stelle selbst, wenn nach anfänglicher Euphorie über den neuen Arbeitsplatz die Ernüchterung folgt. Selbst wenn Menschen in dem Bereich arbeiten, von dem sie immer geträumt haben, machen viele die Erfahrung, dass ihnen die Arbeit nicht so viel Spaß macht wie sie erwartet hatten.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Motivation und Arbeitszufriedenheit hat dabei die Arbeitsgestaltung. Es hat sich gezeigt, dass verbesserte Arbeitsbedingungen (z.B. bequeme Stühle) nicht ausreichen, um Motivation und Zufriedenheit aufzubauen (Herzberg, et al. 1959). Stattdessen ist es die Arbeit selbst (z.B. die Anforderungsvielfalt), deren Gestaltung zu mehr Wohlbefinden führt. Wie aber können Sie dies in Ihrem Job erfolgreich umsetzen?

 

Erfolgsrezept: „Job Crafting“

„Job Crafting“ nennt man es, wenn Sie Ihre Arbeit selbstständig umgestalten und auf Ihre Bedürfnisse hin anpassen. Dafür müssen Sie zum einen wissen, an welchen Schrauben Sie drehen müssen und zum anderen, an welchen Schrauben Sie drehen dürfen.

Wenn Ihnen bestimmte Aufgaben gar keinen Spaß mehr machen, Ihnen Ihr Aufgabengebiet aber prinzipiell immer noch zusagt, sollten Sie Ihren Chef nach einer „Job Rotation“ fragen. Dabei bekommen Sie neue Aufgaben oder Funktionen zugeteilt, ohne dass sich diese neuen Aufgaben hinsichtlich Vielfältigkeit oder Verantwortung unterscheiden. Dabei werden Ihre alten Aufgaben von einem Kollegen übernommen, während Sie die Aufgaben von Ihrem Kollegen bekommen.

Wenn Sie mit Ihrer Stelle weitgehend zufrieden sind, sich aber mehr Abwechslung und mehr Vielfalt bei Ihren Tätigkeiten wünschen, ist ein „Job Enlargement“ das Richtige für Sie. Hier bekommen Sie neue Teiltätigkeiten hinzu, die Ihren anderen Arbeitsaufgaben ähnlich sind, aber für mehr Vielfalt sorgen.

Für den Fall, dass Sie sich von Ihrer Arbeit nicht genug gefordert fühlen oder Sie sogar eine Führungsposition im Blick haben, sollten Sie sich nach einem „Job Enrichment“ erkundigen. Hierbei bekommen Sie nicht nur weitere Aufgaben hinzu, sondern diese Aufgaben unterscheiden sich auch strukturell von ihren alten Tätigkeiten. In aller Regel ist damit eine signifikante Zunahme an Autonomie, Handlungs- und Tätigkeitsspielraum verbunden. Ziel dabei ist es, dass Ihre Arbeitsaufgaben ganzheitlicher und sinngebender werden.

 

Mach’s mit Köpfchen!

Nun sind direkte Veränderungen der Arbeitsaufgaben nicht immer möglich. Manchmal sind Ihrem Chef einfach die Hände gebunden, weil er darauf angewiesen ist, dass Sie Ihre gewohnten Tätigkeiten weiterführen. In solchen Situationen müssen Sie versuchen, Ihre Arbeit aus einer neuen Perspektive heraus wahrzunehmen. Damit verändern Sie zwar nicht direkt Ihre Arbeit, aber Sie verändern Ihre Einstellung gegenüber Ihrer Arbeit. Machen Sie eine Gewohnheit daraus, sich Ihre kritischen Gedanken bewusst zu werden, sie zu hinterfragen und zuletzt durch zielführendere Gedanken zu ersetzen. Manche Menschen haben auch sehr unrealistische Vorstellungen von Ihrer Position, die es dann zu verändern gilt.

Wenn auch Sie denken, dass Sie eine Veränderung in Ihrer beruflichen Situation benötigen, allein aber nicht weiterkommen, schreiben Sie uns. Wir von „Karrierecoach München“ sind gerne für Sie da und begleiten Sie als kompetenter Partner auf Ihrem beruflichen Weg!

 

Quellen:

Herzberg, F. (1968). Work and the nature of man. London: Staples P.

Herzberg, F. Mausner, B., & Snyderman, B. B. (1959). The motivation to work. New York NY: Wiley.