Die perfekte Onlinebewerbung

21.08.2017

Wer aktuell auf Arbeitssuche ist, kommt kaum mehr an der digitalen Bewerbung vorbei. Versendeten Bewerber ihre Bewerbungsunterlagen noch vor zehn Jahren fast ausschließlich postalisch an ihre Wunschunternehmen, so bewirbt man sich heute vorwiegend online: als E-Mail-Bewerbung oder mit Hilfe eines Online-Bewerbungsformulars, zum Teil auch mittels einer vom Bewerber eigens für Bewerbungszwecke erstellten Bewerbungswebsite.

Die Vorteile der digitalen Bewerbung liegen auf der Hand: Onlinebewerbungen sind schnell zu erstellen, übersichtlich und für die Unternehmen schneller zu vergleichen und weiterzuverarbeiten. Die digitalen Dokumente büßen jedoch etwas an persönlicher Note ein – ein Umstand, der durch die Formulierung von aussagekräftigen Unterlagen inklusive der Soft Skills des Bewerbers, einem ansprechenden Bewerbungsfoto und einem klug verfassten Anschreiben gut zu kompensieren ist. Worauf sollten Bewerber beim Verfassen einer Onlinebewerbung achten?

Die perfekte E-Mail-Bewerbung

Zu einer guten E-Mail-Bewerbung gehören nach wie vor ein Lebenslauf, ein Anschreiben sowie die relevanten Arbeitszeugnisse und Zertifikate. Optional können ein separates Kompetenzprofil oder eine Projektübersicht beigefügt werden.

Dem Lebenslauf wird optimalerweise ein ansprechendes Deckblatt mit einem Bewerbungsfoto und den wichtigsten Daten zur Person wie dem Geburtsdatum, dem Familienstand und dem beruflichen Abschluss (zum Beispiel „Maschinenbau M. Sc.“ oder „Wirtschaftsinformatiker B. Sc.“), vorangestellt. Am besten werden hier bereits in Stichpunkten die inhaltlichen Überschneidungen zwischen Bewerberprofil und Stellenanforderung betont. Die Arbeitszeugnisse und Zertifikate werden in antichronologischer Reihenfolge (die aktuellen Zeugnisse zuerst) im gleichen Dokument angehängt. Das Ganze wird im Anschluss in ein pdf-Dokument konvertiert.

Das Anschreiben nimmt konkreten Bezug auf die zu besetzende Stelle und das entsprechende Unternehmen. Diese Individualität ist sehr wichtig, denn nur Firmen, die vom ehrlichen Interesse eines Bewerbers beziehungsweise seiner Motivation überzeugt sind, sprechen bei gleichzeitiger fachlicher Eignung eine Einladung zum Bewerbungsgespräch aus. Ingenieure und Informatiker sollten zudem darauf achten, sich nicht zu sehr in technischen Details zu verlieren, sondern auch auf ihre persönlichen Skills hinzuweisen.

Ein wichtiger Tipp von uns: Viele Bewerber aus dem IT- oder Ingenieurbereich entscheiden sich zusätzlich für das Einreichen eines Skills-Profils oder einer Projektübersicht, in der die bisherigen Projekte aus dem jeweiligen Fachbereich übersichtlich beschrieben werden. Jedes Dokument für sich – Anschreiben und Projektübersicht – wird abschließend in ein pdf-Dokument konvertiert.

Sind alle Unterlagen erstellt, wird eine Mail mit den erstellten PDF-Dokumenten im Anhang an den potenziellen Arbeitgeber versendet. Dabei ist zu beachten, dass ein eindeutiger Betreff formuliert wird, aus der der Titel der ausgeschriebenen Stelle (eventuell inklusive Kennziffer oder Nummer) hervorgeht. Im Mailtext wird in der Anrede der zuvor recherchierte Ansprechpartner genannt sowie ein kurzer einleitender Text zur Bewerbung formuliert. Alle weiteren Angaben findet der Personaler in den Anhängen.

Das perfekte Bewerbungsformular

Viele Firmen sind mittlerweile dazu übergegangen, den Bewerbungseingang über sogenannte Bewerbungsformulare abzuwickeln. Dabei füllt der Bewerber online ein Formular mit den relevanten Bewerberdaten, wie zum Beispiel Name, Anschrift, Ausbildung und Alter, aus. Anschreiben, Bewerbungsfoto, Arbeitszeugnisse und Zertifikate können meist als externe Dateien hochgeladen werden. Beim Lebenslauf muss jedoch bei zahlreichen Unternehmen jede berufliche Station einzeln in das Bewerbungsformular eingegeben werden. Diese für den Bewerber oft zeitaufwändige Prozedur hat für die Unternehmen den Vorteil, dass eine standardisierte und damit leicht zu vergleichende Struktur der Bewerberdaten entsteht. Die Daten werden anschließend in einer Bewerberdatenbank gespeichert, auf die bei Personalbedarf zurückgegriffen werden kann.

Unser Tipp: Bewerber, die auch bei dieser standardisierten Form der Bewerbung ihre besonderen Qualifikationen und Merkmale betonen möchten – zum Beispiel die Mitwirkung an einem besonders interessanten Projekt – nutzen am besten die Freitextfelder zu diesem Zweck. Idealerweise sollten Dokumente wie das Anschreiben oder der Lebenslauf fertiggestellt sein, bevor man sich dem Bewerbungsformular widmet. Es kann immer sein, dass man die entsprechenden PDFs doch noch hochladen muss. Kommt noch dazu, dass die Bewerbungssession bei längerer Inaktivität vom System abgebrochen wird, kann man sich so viel doppelte Arbeit ersparen.

Die perfekte Bewerbungswebsite

Da viele Personaler das Internet nach interessanten Bewerbern durchforsten, erhöht die Erstellung einer Bewerbungswebsite für Bewerber die Möglichkeit, online gefunden zu werden.

Eine Bewerbungswebsite beinhaltet im Allgemeinen ein firmenunabhängiges Bewerbungsanschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und ein Bewerbungsfoto. Zudem sind die Kontaktdaten des Bewerbers, wie zum Beispiel Vor- und Zuname, Anschrift, Telefonnummer und die private E-Mailadresse des Bewerbers online ersichtlich. Gerade im technischen Bereich wird dies immer häufiger genutzt, da es die Möglichkeit bietet, technische Arbeitsproben für interessierte Arbeitgeber zugänglich zu machen. Auch ein Qualifikationsprofil wird häufig auf die Seite gestellt, um Interessenten einen Überblick über bisherige Arbeitsergebnisse und -erfolge zu geben. Üblich ist es, die Bewerbungsdaten als PDF-Download bereitzustellen.

Zudem können auch die Social Media bzw. Business Networks Xing und LinkedIn genutzt werden. Personaler oder Recruiter suchen immer mehr auch über diesen Kanal neue Mitarbeiter.

Hinweis: Bewerber, die eine Bewerbungshomepage einrichten, sollten sich grundsätzlich darüber bewusst sein, dass ihre Daten der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Absolute No-Gos bei Onlinebewerbungen

Zu den No-Gos bei Onlinebewerbungen zählen unvollständige Angaben und Anlagen, Rechtschreib- und Grammatikfehler und zu große Dateien. Auf eine maximale Dateigröße der Dateianhänge von insgesamt zirka drei bis fünf MB ist zu achten, damit die E-Mail-Postfächer von Personalern nicht zu stark belastet werden. Auch das Verwenden von Abkürzungen, die für Personaler häufig unverständlich sind, ist nach Möglichkeit zu vermeiden.

Als Absender-E-Mailadresse eignet sich ausschließlich ein seriöser Aufbau beziehungsweise Name, wie beispielsweise „vorname.nachname@provider.de“. Unseriöse Absender-E-Mailadressen wie „zauberfee@provider.de“ oder „misterperfect@provider.de“ sind eher kontraproduktiv und führen häufig zu einer Absage durch das Wunschunternehmen.

Und ein letzter Tipp: Ein ansprechendes und professionelles Bewerbungsfoto (mit dem richtigen Outfit) trägt immer zu einem positiven Gesamtbild einer Bewerbung bei – egal ob postalisch oder digital.