Das Arbeitszeugnis – Was steckt wirklich dahinter?

25. Februar 2018

Das Arbeitszeugnis zählt zu einem der wichtigsten Dokumente der Bewerbungsunterlagen. Es beinhaltet Informationen zur Art und Dauer der Tätigkeit, zu den Leistungen und Kenntnissen sowie zum Verhalten des Arbeitnehmers.

Adjektive wie „belastbar“, „erfrischend“, „vorbildlich“ klingen zwar nett, sind jedoch nicht immer positiv gemeint. Das ist immer abhängig vom Kontext.

Ein Arbeitszeugnis sollte immer wohlwollend und in der klassischen Zeugnissprache formuliert werden. Diese Formulierungen unterliegen jedoch ihren eigenen Regeln und können versteckte Botschaften enthalten.

Der Unterschied zwischen „voller“ und „vollster Zufriedenheit“ in einem Arbeitszeugnis ist wohl mittlerweile fast jedem bekannt. Doch die schriftlichen Beurteilungen beim Abschied aus einer Firma beinhalten oft noch eine ganze Menge anderer, versteckter Hinweise auf die Leistungen.

Hier sind einige Formulierungen, bei denen Sie stutzig werden sollten:

„Er erledigte alle Aufgaben pflichtbewusst und ordnungsgemäß.“

Der Mitarbeiter arbeitete nur auf Anweisungen und zeigte keinerlei Dynamik oder Eigeninitiative.

„Sie arbeitete mit größter Genauigkeit.“

Aufgrund der Genauigkeit arbeitete die Mitarbeiterin auch entsprechend langsam.

„Ihr Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets vorbildlich.“

Weil die Kollegen zuerst genannt werden, deutet diese Beschreibung auf Probleme mit Vorgesetzten hin.

„Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.“

Mitarbeiter mit dieser Eigenschaft gelten als feierwillig, mit Neigung zu übertriebenem Alkoholgenuss. Ebenfalls zu diesem Zwecke beliebt: das „aufgeschlossene Wesen“.

„Sie war aufgrund ihres hohen Fachwissens in der Lage, ihre Aufgaben fachgemäß zu bearbeiten“

Die Mitarbeiterin war lediglich dazu in der Lage, eine tatsächliche Leistung wurde wohl eher nicht erbracht.

Arbeitszeugnisse begleiten einen das ganze Berufsleben lang. Es ist deshalb wichtig, dass Sie sich darüber bewusst sind, was die Formulierungen über Ihre Leistungen wirklich aussagen.

Ein gutes Arbeitszeugnis erhöht die Chance auf einen neuen Job – lassen Sie sich diese nicht entgehen.