Teil #2 der Blogreihe „Self-Empowerment“: „Journalling“ – Bringen Sie Struktur und Keativität in Ihr Leben
23.11.2020
Solche Tage kennen Sie bestimmt: Man ist mit dem falschen Fuß aufgestanden, hat schlechte Laune und ist einfach froh, wenn man abends ins Bett gehen kann und der Tag vorbei ist. Viele Menschen lassen ihre schlechte Stimmung einfach passieren und „ertragen“ diese. Dabei kann es auch mal sehr sinnvoll sein, negative Gefühle zuzulassen und zu reflektieren. Seine Gedanken handschriftlich festzuhalten, ist hierfür eine gute Möglichkeit. In diesem zweiten Teil unserer Blogreihe „Self-Empowerment“ geht es um das Thema „Journalling“. Wir zeigen Ihnen, was Sie gegen negative Stimmung tun können, um sich selbst zu behaupten und zeigen Ihnen, dass hinter „Journalling“ so viel mehr steckt, als einfach nur ein Tagebuch zu führen.
Was ist „Journalling“?
Wörtlich bedeutet „Journalling“, seinen Tag zu dokumentieren und seine Erlebnisse, To-Dos und Gewohnheiten schriftlich festzuhalten. Natürlich kann sich nicht jeder die Zeit nehmen, um täglich einen Text in Aufsatzlänge zu verfassen. Sie müssen auch nicht Goethe oder Schiller sein, um erfolgreich ein Journal zu führen. Dennoch gibt es geeignete Methoden, wie man auch mit wenig Zeitaufwand Ergebnisse erzielen kann und so sein Mindset deutlich verbessert. Doch zunächst stellen Sie sich bitte folgende Fragen:
- Wann habe ich das letzte Mal etwas mit der Hand geschrieben? (Einkaufszettel und Post-its zählen nicht)
- Wann habe ich mich das letzte Mal bei einer Sache wirklich konzentrieren können, so dass ich komplett die Zeit vergessen habe?
- Wann habe ich mich das letzte Mal gedankenfrei und sorglos gefühlt?
Wahrscheinlich werden Sie beim Beantworten der Fragen Schwierigkeiten haben, sich zu erinnern. Es ist völlig normal, dass in unserem hochtechnischen Alltag der Einsatz von Stift und Papier zu kurz kommt. Dennoch ist es erwiesen, dass Schreiben die Kreativität fördert. Das liegt unter anderem daran, dass man sich auf die Tätigkeit an sich fokussieren muss und somit andere Dinge vollkommen ausblenden kann. Zudem schult man den Blick fürs Detail: Durch die Nutzung von Stift und Papier entsteht ein gewisser Anspruch an Ästhetik, man verfeinert seine Schrift und gibt sich Mühe, auf besonders schönem Papier zu schreiben und die passenden Farben zu verwenden. Doch was können Sie tun, wenn sie weder literarisch betucht sind, noch keine Zeit finden, um sich täglich zusätzlich an den Schreibtisch zu setzen – für eine Sache, die im ersten Moment nicht gewinnbringend wirkt?
Was bringt „Journalling“ für mich und meine Karriere?
Bestimmt fragen Sie sich jetzt: „Das ist ja alles schön und gut, aber das ist doch ein Karriere-Blog. Was bringt mir „Journalling“ für meinen Beruf und/oder den Bewerbungsprozess?“
Sollten Sie noch keine Antworten auf die Fragen aus dem vorherigen Absatz gefunden haben, betrifft das gewisse Maß an Unzufriedenheit und Unruhe nicht nur Ihr Privatleben, sondern auch Ihren Beruf. Denken Sie darüber nach, was Sie mit positiver Energie und Einstellung alles in Ihrem Job bewirken könnten! Durch „Journalling“ sortieren Sie Ihre Gedanken. Sie bekommen Inspiration und können Visionen erkennen und ausarbeiten. Durch das Formen Ihrer Gedanken (vor allem abends) können Sie besser schlafen und haben weniger Dinge im Kopf, die Sie nachts wachhalten. In einem freien Kopf ist mehr Platz für neue Ideen. Durch das Verfassen handschriftlicher Texte lernen Sie sich zu entschleunigen und bemerken die meditative Wirkung, die das Schreiben durchaus haben kann.
Halten Sie am Morgen schon die Ziele für den Tag fest, sind sie visualisiert und damit leichter zu erreichen. Außerdem werden Sie sich im Laufe des Tages immer wieder daran erinnern und Ihre Motivation wird signifikant erhöht, diese auch zu erreichen.
Die 5 Minuten-Methode
Bei vielen Menschen scheitert der Versuch, etwas Neues zu probieren daran, nicht zu wissen, wo und wie man anfangen soll. Mit der 5-Minuten-Methode können Sie das „Journalling“ ganz einfach in Ihren Alltag integrieren und wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Erfunden haben die 5 Minuten-Methode die Macher von „Intelligent Change“. Der Ansatz dabei war es, eine Strategie zu entwickeln, die weder zu kompliziert sein noch zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Die Basis der 5-Minuten-Methode stammt aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der positiven Psychologie. Ziel der Methode ist es, das Glücksempfinden der Menschen zu steigern und einen Raum für Selbstreflexion zu schaffen, wodurch man sich selbst und das Leben mehr zu schätzen weiß. So funktioniert’s:
Am Morgen schreiben Sie sich folgende Fragen auf und beantworten diese:
- Wofür bin ich dankbar? Drei Beispiele
- Was würde den Tag großartig machen? – Beachten Sie auch die kleinen positiven Dinge.
- Tägliche positive Affirmationen: Ich bin … Werden Sie die Person, die Sie sein möchten.
Am Abend:
- Nennen Sie drei schöne Dinge, die heute passiert sind. Schätzen Sie auch Kleinigkeiten den Tag über.
- Wie hätten Sie Ihren Tag noch besser gestalten können? – Kleine Veränderungen, um Ihr Leben zu verbessern.
Das ist nur ein Vorschlag. Sie sollten verschiedene Dinge ausprobieren und dann überlegen, was am besten zu Ihnen passt. So könnten Sie zum Beispiel auch abends eine Liste von zehn Dingen aufschreiben, für die Sie an diesem Tag dankbar sind. Es gibt kein Richtig oder Falsch oder eine Musterlösung beim „Journalling“. Das einzig wichtige ist, dass Sie Impulse setzen, die Sie zum Reflektieren und Nachdenken anregen. Sie werden sehen, dass Sie von Zeit zu Zeit immer mehr auf Kleinigkeiten achten, die im Laufe des Tages passieren und dass Sie Sachen positiver aufnehmen als noch zu Beginn. Geben Sie sich Zeit, eine gewisse Form von „Journalling“ in Ihren Alltag zu integrieren. Nehmen Sie sich jeden Tag zumindest fünf Minuten für sich und Ihre Gedanken. Sie haben es verdient, das Beste aus sich herauszuholen.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder Hilfestellung bei Ihrem Selbstmanagement benötigen, melden Sie sich gerne bei uns.
Interessant zu wissen:
Im Durchschnitt dauert es 66 Tage, bis eine Routine automatisiert und diese zur Gewohnheit wird. Die Dauer hängt wiederum von der Art des gewünschten Verhaltens ab. Während man einfache Vorgänge, wie den Teller in die Spülmaschine zu stellen, sehr schnell „erlernt“, kann es bis zu drei Jahre dauern, bis zum Beispiel Essgewohnheiten stabil geändert wurden.
Artikel von Antonia Barbarino (Karrierecoach München).