Studieren im Ausland – Welche Wege zur Finanzierung stehen offen?

Die Globalisierung ist als Zukunftsvision aus den Medien weitgehend verschwunden – sie ist bereits seit Jahren Realität. Selbst mittelständische deutsche Unternehmen richten sich zunehmend internationaler aus. Wer sich auf Management-Positionen bewirbt, kann deshalb durch Auslandserfahrungen punkten. Ein Auslandsstudium bereichert also nicht nur den Erfahrungsschatz, sondern auch den Lebenslauf. Doch wie lässt sich der Aufenthalt in der Ferne finanzieren?

BAföG-Zahlungen auch im Ausland möglich

Grundsätzlich kann unter dem Auslandsstudium ein komplettes Studium fern der Heimat verstanden werden. Weitaus üblicher ist es allerdings, nur ein bis zwei Semester im Ausland zu verbringen. Dann fällt zum einen die Finanzierung weniger schwer, zum anderen kann sich später mit dem Abschluss einer deutschen Uni beworben werden – und dabei handelt es sich durchaus um einen Vorteil. Vergleichsweise einfach hat es, wer in Deutschland bereits BAföG erhält. Prinzipiell können die Zahlungen auch bei einem Auslandsaufenthalt fortgeführt werden. Dabei müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt werden: Zunächst muss das Auslandsstudium mindestens sechs Monate, höchstens aber ein Jahr in Anspruch nehmen. Darüber hinaus müssen die Studienleistungen anrechenbar sein und innerhalb der EU erbracht werden. Wer also davon träumt, seine Englischkenntnisse in den USA oder Australien zu verbessern, wird sich andere Finanzierungswege suchen müssen. Dafür kann auch BAföG für das Auslandssemester bewilligt werden, wenn die Zahlungen in Deutschland aufgrund des Elterneinkommens verweigert werden. Der Grund: Die Förderbeträge fallen höher aus.

Stipendien bleiben die Ausnahme

Gänzlich unabhängig vom Elterneinkommen ist die Förderung durch Stipendien. Die zumeist von Stiftungen getragenen Zahlungen müssen sich aber verdient werden: Besonderes soziales oder politisches Engagement oder herausragende Studienleistungen qualifizieren den Bewerber im Allgemeinen für einen der begehrten Plätze. Zum Nachweis werden in der Regel Empfehlungsschreiben, Sprachzertifikate und Notenbögen der Universitäten benötigt. Eine Suchmaschine des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) vereinfacht die Suche nach den Stipendien.

Teures USA-Studium

Bedacht werden sollte bei diesen Förderungen aber, dass hier lediglich Zahlungen in Höhe einiger Hundert Euro monatlich zu erwarten sind. Damit können in dem Wunschland die Lebenshaltungskosten getragen werden, eine komplette Finanzierung ist aber kaum möglich. Sofern der Aufenthalt nicht im Rahmen des ERASMUS-Programms stattfindet, mit dem der europäische Studienaustausch gefördert wird, müssen nämlich auch die Studiengebühren selbst getragen werden – eine Last, die keinesfalls zu unterschätzen ist: Fachleute schätzen die Gesamtkosten für das USA-Studium derzeit auf rund 14.000 Euro je Semester, für Australien sollte derselbe Betrag einkalkuliert werden. Hinzu kommen in beiden Fällen noch vergleichsweise teure Flüge.

Bildungskredit mit Einmal-Zahlung

Studien- oder Bildungskredite sind deshalb nicht selten eine gute Wahl: Der Bildungskredit der Bundesregierung beläuft sich zwar auf maximal 7.200 Euro; davon kann immerhin die Hälfte in einer Summe ausgezahlt werden. Ein weiterer Vorteil sind die niedrigen Zinsen und die Tatsache, dass der Bildungskredit anders als die Förderung im Rahmen des BAföG nicht an strenge Voraussetzungen gekoppelt ist. Außerdem muss die Tilgung erst vier Jahre nach Auszahlung der ersten Kreditrate beginnen. Für die komplette Finanzierung eines Semesters ist aber auch diese Variante kaum ausreichend. Dasselbe gilt für den Studienkredit der KfW: Maximal 650 Euro können hier monatlich ausgezahlt werden. Wer kurzfristig noch das Geld für den Flug oder die Studiengebühren aufbringen muss, wird mit dieser Summe nicht auskommen.

Privatkredit als günstige Alternative

Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsen stellt sich allerdings auch die Frage nach einem konventionellen Privatkredit: Vor allem Online lassen sich durch einen Kreditvergleich günstige Darlehen von Direktbanken finden, die eine Finanzierung des wichtigen Auslandsstudiums vereinfachen. Ein weiterer Vorteil: Bei der Nutzung eines Kreditrechners kann auch die Laufzeit gewählt werden, sodass sich das Darlehen anschließend in studentenfreundlichen Kleinbeträgen tilgen lässt. In jedem Fall sollte die Herausforderung der Finanzierung angegangen werden. Spätere Arbeitgeber wissen es zu schätzen, wenn sich der Bewerber trotz aller Widrigkeiten durchsetzen konnte – und den Traum vom Auslandsaufenthalt verwirklichen konnte.