Stressfragen Vorstellungsgespräch: Tipps für die Auslandsbewerbung

Wer im Ausland arbeiten möchte, muss sich genauso für den Traumjob qualifizieren, wie in Deutschland auch. Das heißt: Es muss ein Unternehmen und eine passende Stelle gesucht, Bewerbung geschrieben und dann auf die Antwort gewartet werden. Hat man es mit einer guten Bewerbung dann bis zum Vorstellungsgespräch geschafft, warten hier weitere Herausforderungen. Doch mit einigen Tipps und Kniffen, kann man seinem Traumjob im Ausland einen guten Schritt näher kommen.

Große Hürde bei der Auslandsbewerbung: Stressfragen im Vorstellungsgespräch

Bei Bewerbungen im Ausland gibt es einiges zu beachten. Von der Sprache bis hin zu anderen Vorgaben bei der schriftlichen Bewerbung sind einige Hürden zu bewältigen. Doch als die größte stellt sich meist das Vorstellungsgespräch heraus. Denn nicht nur sprachlich können sich hier Hindernisse auftun. Auch das Thema Stressfragen im Vorstellungsgespräch bringt viele Bewerber – ganz gleich, ob im Ausland oder in Deutschland – an ihre Grenzen.

Was ist grundsätzlich bei der Auslandsbewerbung zu beachten? 

Ein Job im Ausland hat viele Vorteile: Sprachkenntnisse werden vertieft, Land und Leute können kennengelernt werden und natürlich wird Berufserfahrung gesammelt. Der Weg bis zum Job ist teilweise aber anders als er es in Deutschland ist. Das liegt zum einen an den sprachlichen Mitteln, die ein Bewerber mitbringen muss und zum anderen an den Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen. Diese unterscheiden sich nämlich zum Teil erheblich von den nationalen Gepflogenheiten. Zum Beispiel fordern amerikanische und kanadische Unternehmen kein Bewerbungsfoto. Die britischen Firmen legen großen Wert auf Empfehlungen und Kontaktdaten. Und die Skandinavier möchten mehr über nebenberufliche Aktivitäten vom Bewerber erfahren. Es bietet sich daher in jedem Fall an, vorab gut die jeweiligen Vorgaben zu recherchieren, bevor man überhaupt eine Bewerbung auf den Weg bringt.

Das gilt überall

Ganz gleich, welche nationalen oder internationalen Besonderheiten zu beachten sind. In einem Punkt sind sich alle Unternehmen der Welt einig: Die Bewerbungsunterlagen müssen fehlerfrei sein. Auch die Gestaltung und Formatierung sollten ansprechend und einheitlich daherkommen. Eine ansprechende Bewerbung beeindruckt jeden Arbeitgeber und erhöht die Chancen, zum begehrten Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Es zeugt von Einsatzbereitschaft und persönlichen Qualitäten, selbst wenn die Sprache noch nicht einwandfrei beherrscht wird. Hier kann es helfen, einen Muttersprachler um Rat und Korrektur zu bitten. Auch legen alle Verantwortlichen Wert darauf, zu erfahren, warum genau diese Stelle die richtige sein soll. Also heißt es, die eigenen Qualitäten und Vorzüge hervorzuheben und sich als besonders geeignet für diese Stelle zu präsentieren. Und auch hier gilt: Ehrlich währt am längsten. Zum Beispiel sollten Sprachkenntnisse nicht besser dargestellt werden als sie sind. Denn spätestens beim ersehnten Vorstellungsgespräch kommt die Wahrheit ans Licht.

Das Vorstellungsgespräch

Die Bewerbungsunterlagen haben die Verantwortlichen vom Bewerber überzeugt. Nun wartet das Vorstellungsgespräch oder sogar ein Assessment Center mit möglichen Stressfragen. Auch hier sind Sprachkenntnisse das A und O. Konnte in den Unterlagen vielleicht noch etwas ausgeschmückt werden, kommt hier das Können des Bewerbers zum Tragen. Doch vorab sollte man sich auch gerade an dieser Stelle mit den Gepflogenheiten des einzelnen Landes auseinandersetzen. Wird eher Smalltalk bevorzugt oder stehen Leistungstests an der Tagesordnung? Auf jeden Fall gelten stets Höflichkeit und Interesse am Gegenüber als Pluspunkte.

Mögliche Themen im Vorstellungsgespräch

Ob im Heimatland oder im Ausland – immer stellt ein Vorstellungsgespräch eine große Herausforderung dar. Eine gute Vorbereitung hilft, sich sicherer zu fühlen und so mit mehr Selbstbewusstsein in ein solches Gespräch zu gehen. Die Fragen unterscheiden sich auch in anderen Ländern gar nicht so sehr, Stress bedeuten sie aber irgendwie immer.  Für eine Bewerbung im Ausland kann jedoch damit gerechnet werden, dass Fragen über die Branche in Deutschland gestellt werden. Auch politische und wirtschaftliche Themen des jeweiligen Landes werden sicherlich Gesprächsthema sein. Und warum möchte der Bewerber eigentlich unbedingt gerade in diesem Land einen Arbeitsplatz haben?

Der Härtetest: Stressfragen Vorstellungsgespräch

Ist der Anfang überstanden und der Teil des Gesprächs mit Small Talk vorbei, wenden Personaler aller Nationalitäten gerne spezielle Fragetechniken an, um den Bewerber wirklich zu durchschauen. Für die Bewerber geht es nun oftmals ans Eingemachte. Doch für die Unternehmen bietet diese Methode, Stressfragen im Vorstellungsgespräch zu stellen, meist die Möglichkeit, den richtigen Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle auszuwählen. Denn nicht immer zählen nur fachliche Qualifikationen. Soft Skills und Werte sind hier das Stichwort, die mit diesen Fragetechniken aus den Bewerbern herausgekitzelt werden sollen. Von Bedeutung sind zum Beispiel Selbsteinschätzung, Umgang mit anderen Menschen, strategisches Denken und Einfühlungsvermögen. Es zählen Ehrlichkeit und Spontanität, die den Verantwortlichen zeigen, wie die Kandidaten hinter der „Bewerbungsmaske“ wirklich reagieren.

Fazit

Ganz gleich, welche Fragetechnik angewandt wird … mit einer Pro- und Kontra-Antwort kann man sowohl in Deutschland als auch im Ausland bei Stressfragen im Vorstellungsgespräch nicht viel falsch machen. Es gibt Fangfragen, Trichterfragen, provokante Fragen oder auch die Schweigetechnik. Alle Methoden zielen darauf ab, die persönliche und soziale Kompetenz des Bewerbers herauszufinden. Mit den jeweiligen Reaktionen wird das Verhalten des Kandidaten analysiert. Es gibt nicht die richtige oder falsche Antwort auf die Frage. Vielmehr zählt das professionelle Verhalten. Und wer all diese Methoden als Chance statt als Belastung sieht und ehrlich, offen und positiv in das Vorstellungsgespräch geht, hat eindeutig die besseren Karten.