Recrutainment: Die etwas andere Art der Bewerbung

Für die meisten Personaler und Recruiter gehören die klassischen Bewerbungsgespräche bekanntlich zur alltäglichen Arbeit. Und nicht zuletzt aufgrund dieser sich stetig wiederholenden Routine laufen die meisten dieser Gespräche ziemlich gleich ab – was vermutlich auch viele Bewerber selbst wissen werden. Allerdings gibt es mittlerweile eine relativ neuartige Herangehensweise, mit der die Vorstellungsgespräche aufgepeppt werden sollen, um sie weniger eintönig und dröge erscheinen zu lassen: Das sogenannte Recrutainment. Aber was ist das denn eigentlich genau? Wie funktioniert das Ganze? Was bedeutet unterhaltsames HR-Management für den Bewerber? Und wie kann man sich am besten darauf vorbereiten?

Bislang war der Ablauf des Bewerbungsprozesses bei den meisten Unternehmen relativ ähnlich: Nach der Sichtung sämtlicher Bewerbungsunterlagen und der Vorauswahl der passenden Kandidaten, wurden diese in der Regel einzeln zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Diese Gespräche liefen zumeist nach dem gleichen Schema ab, da sich viele Personaler an ihrem altgedienten Fragenkatalog orientiert haben. Dieser Prozess brachte zwar häufig die gewünschten Erkenntnisse über den Bewerber, doch blieb der Spaß dabei meistens auf der Strecke. Durch das Recrutainment soll sich dieses Standardprozedere jedoch ändern und sowohl den Bewerbern, als auch dem verantwortlichen Personaler mehr gestalterische Freiräume ermöglichen.

Gut zu wissen: Recrutainment kommt mittlerweile nicht nur bei normalen Bewerbungsgesprächen zum Einsatz, sondern auch bei der Berufsorientierung, bei der Arbeitgebermarkenbildung (Stichwort Employer Branding) und im Bereich des modernen Personalmarketings.

H2: Vorlagen für den Lebenslauf und andere praktische Hilfsmittel: Die perfekte Vorbereitung auf das Recrutainment

Bevor wir nun etwas näher auf das Thema Recrutainment eingehen, vorab noch ein paar Tipps und Tricks, wie man es sich bei der vorrangehenden Bewerbung deutlich leichter machen kann. Da wären zum einen die sogenannten Vorlagen für den Lebenslauf, die ein vorgefertigtes Layout bieten und bereits perfekt vorstrukturiert sind. Der Bewerber muss hier also nur noch seine persönlichen Daten eintragen und kann die Bewerbung dann direkt versenden. Zum anderen können Bewerber auf eine Vielzahl an Bewerbungstextvorlagen zurückgreifen, die sich mittlerweile auf zahlreichen Online-Portalen finden lassen. Auch hier reicht es meistens aus, die vorgefertigten Textbausteine an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann zudem eine persönliche Bewerbungswebseite erstellen. Praktischerweise gibt es auch hier diverse Anbieter, die diesen Service kostenlos anbieten.

H2: Das Recrutainment: Was ist das eigentlich genau?

Während klassische Bewerbungsgespräche zumeist nach dem Schema F ablaufen – kurze Vorstellung des Bewerbers, Fragen zu den bisherigen Karrierestationen etc. – geht es bei dem Recrutainment in der Hauptsache darum, dass der Personaler die Bewerber auf eine spielerische Art und Weise näher kennenlernen kann. Gleichzeitig kann die Personalabteilung das Unternehmen und die eigene Marke lockerer präsentieren und sich so von der Konkurrenz abheben. Recrutainment bedeutet also einfach gesagt: Ein unverkrampftes Vorstellungsgespräch in entspannter Wohlfühlatmosphäre. Zudem umfasst das Recrutainment aber auch verschiedene Assessment-Verfahren, wie beispielsweise Berufsorientierungsspiele oder interaktive Elemente während des Auswahlverfahrens. Der Personaler übernimmt dabei quasi die Rolle eines Entertainers, der die Bewerber nicht nur auf Herz und Nieren testet, sondern gleichzeitig auch auf informative Art und Weise unterhält.

H2: Das Recrutainment in den sozialen Medien

Da die sozialen Netzwerke wie Twitter, Facebook oder auch Instagram in der heutigen Zeit kaum noch wegzudenken sind, spielt Social Media auch im Bewerbungsprozess eine immer wichtigere Rolle: Potentielle Bewerber suchen hier nach Informationen über das jeweilige Unternehmen und die Personaler nutzen die Social-Media-Auftritte der Bewerber, um ihrerseits nach nützlichen Infos zu suchen. Gleichzeitig kann die Personalabteilung (immer häufiger auch Human Resources oder kurz HR genannt) die sozialen Medien aber auch dazu nutzen, um das Unternehmen durch verschiedene Recrutainment-Angebote moderner und frischer wirken zu lassen, was vor allem die jüngeren Bewerber anspricht. Das Online-Recrutainment bietet hier verschiedenste Möglichkeiten: kleine Online-Games, interessante Zusatzoptionen wie Umfragen und Bewerberrankings, oder auch kleine Video-respektive Instagram-Stories über das Unternehmen und dessen Ziele.

Gut zu wissen: Mittlerweile setzen einige Unternehmen auch verstärkt auf einen persönlichen Kontakt via WhatsApp oder andere Instant-Messenger, um sich mit den Bewerbern schnell und unkompliziert austauschen zu können.

H2: Spielerisches Bewerbermanagement

Das Recrutainment bietet dem verantwortlichen Personaler viele verschiedene Möglichkeiten, um den Bewerber besser kennenzulernen und ihm quasi auf Augenhöhe zu begegnen, was das gesamte Gespräch in der Regel deutlich entspannter macht. Dazu gehören unter anderem verschiedene Orientierungsspiele, bei denen die Bewerber das Unternehmen auf spielerische Art und Weise näher kennenlernen und dem Recruiter gleichzeitig zeigen können, welche (sozialen) Fähigkeiten und Soft Skills sie zu bieten haben. Und auch das das anschließende persönliche Gespräch mit dem Personaler wird durch die Recrutainment-Ansätze deutlich gelöster und offener, da sich der Bewerber in dieser lockeren Umgebung deutlich entspannter fühlt. Darüber hinaus vermittelt diese spezielle Art des Bewerbermanagements ein sehr positives Bild des Unternehmens, was somit auch zur Arbeitgebermarkenbildung beiträgt.

 

 

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