Bewerbung 2.0 – Wenn das Anschreiben zum digitalen Türöffner wird

Immer häufiger beginnen Bewerbungsverfahren auf digitalem Weg. Experten gehen davon aus, dass mittlerweile rund 70 Prozent der Stellenangebote in Deutschland online ausgeschrieben werden. Oftmals werden die Interessenten darum gebeten, ihre Bewerbungsunterlagen nicht in Papierform, sondern als E-Mail bei den Unternehmen einzureichen. Dies mindert deren Verwaltungsaufwand erheblich.

Daher kommt dem Anschreiben mehr Bedeutung zu als früher: Von ihm hängt es ab, ob der zuständige Mitarbeiter der Personalabteilung die Anhänge überhaupt öffnet und sich somit weitere Bewerbungsunterlagen ansieht.

Die Digitalisierung hat seit der Jahrtausendwende auch die Bewerbungsverfahren verändert. Heute steht am Anfang einer erfolgreichen Karriere meist eine gut formulierte E-Mail. Dennoch sollten Bewerber darauf achten, stets auch eine ausdrucksfähige Version ihrer Bewerbungsunterlagen parat zu haben, um sie zum Vorstellungsgespräch mitführen. Bei verschiedenen Bewerbungen in großer Zahl lohnt sich die Beauftragung eines zuverlässigen Druckdienstes.

Die Gestaltung des Anhangs

Bei der Gestaltung des Anhangs muss der Bewerber zwischen Initiativ-, Kurz- und ausführlicher Bewerbung unterscheiden. Sollte die Stellenausschreibung nicht ausdrücklich die Zusendung der vollständigen Unterlagen verlangen, so wird indirekt um eine Kurzbewerbung gebeten. Im Rahmen eines solchen Verfahrens verschaffen sich die Firmen einen ersten Überblick über die Bewerber. Wer in Frage kommt, wird in der Regel in der Antwortmail um die Zusendung weiterer Dokumente gebeten. Bei der Kurzbewerbung sowie bei der Initiativbewerbung sollte deshalb lediglich der tabellarische Lebenslauf angehängt werden. Es ist keinesfalls davon auszugehen, dass man sich dadurch Vorteile verschafft, wenn man bereits alle weiteren Unterlagen an die erste E-Mail anhängt. Im Gegenteil: Dies erweckt bei Personalern meist den negativen Eindruck des Übereifers. Außerdem könnten zu große Anhänge unnötigerweise Speicherplatz in deren Mailaccount in Anspruch nehmen.

Was steht in der Mail?

Der Text einer Bewerbungs-E-Mail umfasst maximal sechs Absätze beziehungsweise 20 Zeilen. Er ist freundlich sowie sachlich formuliert und bedient sich des der Branche entsprechenden Fachvokabulars. Die weitere Gestaltung hängt wiederum davon ab, ob es sich um eine Initiativ-, Kurz- oder eine ausführliche Bewerbung handelt. Bei den ersten beiden Varianten teilt sich der Text in zwei Abschnitte: Das Anschreiben an sich und den stichwortartigen Lebenslauf. Da bei der ausführlichen Bewerbung der Lebenslauf im Anhang mitgeschickt wird, entfällt dieser im Text. Das Anschreiben enthält folgende Punkte in der angegebenen Reihenfolge:

  • Anrede (möglichst nicht allgemein, sondern mit Namen des Empfängers)
  • Bezugnahme auf Stellenausschreibung oder Anlass der Initiativbewerbung
  • Begründung des Interesses an dieser Stelle und diesem Arbeitgeber
  • Hervorhebung von Alleinstellungsmerkmalen
  • Angebot zur Nachreichung weiterer Unterlagen
  • Bitte um Bewerbungsgespräch
  • Grußformel
  • Name
  • Anschrift
  • Kontaktdaten

Da Personaler diese Mails häufig überfliegen, sollten die wichtigsten Aspekte des Textes fett geschrieben werden. Außerdem ist darauf zu achten, die Mail individuell an das Stellenangebot anzupassen. Im Anschluss werden die wichtigsten Punkte des Lebenslaufs stichwortartig aufgeführt. Wichtig dabei ist, lediglich die Informationen aufzuführen, die für die Stelle und den Arbeitgeber relevant sind. Dazu gehören:

  • Geburtsdatum und -ort
  • Ausbildungsdaten
  • frühere Arbeitsstellen
  • evtl. Weiterbildungen oder Erfahrungen in Führungspositionen

Alle weiteren Informationen über den Bewerber bezieht das Unternehmen aus den Unterlagen, die bei Interesse nachgereicht werden.